Teil 3: "Roisdorfer natürlich!"
Der Mineralbrunnen als Industriebetrieb in schwierigen und glücklichen Zeiten
Wenn heute am Giebel des Brunnenhauses die Jahreszahl „Anno 1876“ zu lesen ist, so bezieht sich dies nicht auf das Jahr der Erbauung des Hauses, wie der Bornheimer Heimatforscher Norbert Zerlett, auf den die Inschrift zurückgeht, vermeinte, und wie auch bereits Ortsvorsteher Rech in seiner Chronik angibt. Es markiert vielmehr das Jahr, in dem ein neuer Pächter die Salm-Dyck-Reifferscheidt’schen Mineralquellen übernahm, ein Mann, der die weitere Entwicklung des Roisdorfer Brunnens entscheidend prägen sollte: Wilhelm Custor hieß er und er war Apotheker in Köln, Vorstandsmitglied der Deutsch-Oesterreichisch-Schweizerischen Mineralquellen-Vereinigung und Gründer und langjähriger Besitzer der ersten Mineralwasserhandlung in Köln. In den Geschäftlichen Mitteilungen des Jahres 1876, in denen er die Übernahme anzeigte, verwies Custor darauf, dass Roisdorfer Quelle altberühmt sei, sie eine Preis-Medaille der Internationalen Ausstellung vom Jahre 1865 zu Köln erhalten habe. Gar so schlecht, wie er selbst später behaupteten sollte, scheint es also auch in den 1860er Jahren nicht um das Roisdorfer Wasser bestellt gewesen zu sein.
Entscheidend war, dass Custor sämtliche Kurort-Aktivitäten aufgab und gänzlich auf den Versand umstellte. Die Füllung des Wassers geschah, wie bereits bei Custors Vorgängern in den 1860er Jahren, in Krügen und Glasflaschen. Die Krüge enthielten Wasser in einfacher Füllung, d.h. so, wie es aus der Quelle sprudelte, während die Flaschen unter Zupressung der Kohlensäure, die der Quelle entströmte, gefüllt werden, somit doppelkohlensaure Füllung enthielten.
Das von Custor in Auftrag gegebene und natürlich die Qualität des Brunnens bestätigende Gutachten eines Dr. Freytag von 1876 war versehen mit drei Stahlstichen, auf denen der Roisdorfer Brunnen abgebildet war. Entscheidender Unterschied zu der Abbildung der 1860er Jahre: Es erhebt sich nun an der Stelle des luftigen Holztempels über der Brunnenstube ein zentralgestaltiger, geschlossener Bau, dem ein weiteres, doppelstöckiges Gebäude mit Schornstein angegliedert ist – Hinweis auf die mechanisierte und wohl von einer Dampfmaschine betriebene Abfüllung des Mineralwassers. Repräsentativ das Ganze, aber eben insgesamt weit eher eine Industrie- als eine Kurortanlage.
Neue Kurortpläne des Bürgermeisters Anton Dengler
Obwohl Custor solche Pläne nicht verfolgte, gab es in den 1880er Jahren einen erneuten Versuch, Roisdorf zu einem Kurort umzugestalten, der indes nicht über erste Planungen hinauskam. Der Waldorfer (Bornheimer) Bürgermeister Anton Dengler plante, den gesamten Raum zwischen Bornheim und Roisdorf nach städtebaulichen Gesichtspunkten zu erschließen und zu bebauen. Sogar die Errichtung einer Garnison dort wurde vorgeschlagen: Dengler verhandelte mit Kommerzienrat Heinrich Freiherr von Diergardt in Bornheim, um die großen Wiesenflächen zwischen Roisdorf und Bornheim mit dem Ziel zu erwerben, das in Brühl stationierte 2. Bataillon des 2. Rheinischen Landwehrregiments 28, hierhin zu verlegen. Die Bonner Straße sollte zu einer Prachtallee mit eleganten Häusern umgestaltet werden. Die Gemeinde setzt dem indes Widerstände entgegen, so dass Dengler seine Ideen nicht durchzusetzen vermochte.
Letzte Zeugen dieser Planungen sind das repräsentative Wohnhaus Rech, Ecke Bonner Straße/ Güterbahnhofstraße. Der davor befindliche Maronenbaum, der bislang einzige erhaltene der damals gepflanzten Alleebäume, wurde im Jahre 2012 gefällt. 1888 wurde Dengler Bürgermeister von Godesberg und konnte dort seine Pläne verwirklichen, förderte erfolgreich dessen Entwicklung zum Kurort.
Was den Mineralwasserversand anbetraf, so war und blieb Roisdorf erfolgreicher. Um 1905 bezog man hier 2,3 Mio. Krüge, die auch aus Ober- und Niederpleis kamen.
Der Brunnenbetrieb zur Zeit des Pächters Custor
Eine vollständige Übersicht über die von Custor am Roisdorfer Brunnen errichteten Gebäude liefert die Festschrift, die er 1901 aus Anlass seines 25-jährigen Firmenjubiläums im Druck herausgab. In aufwändigem Kupfertiefdruckverfahren ließ er 12 Fotographien der einzelnen Räume und Hallen reproduzieren, ein bedeutendes Beispiel der Industriefotographie dieser Zeit, wie es für keinen anderen Mineralbrunnen vorliegt. Bis heute sind die Fotographien als Illustrationen für entsprechende Fachliteratur sehr begehrt.
In ihnen wird die gesamte Abfüllung und den Versand des Mineralwassers dokumentiert. So kann man einen Blick in den Quellen- und den Füllraum erhalten, wo Arbeiter die Krüge mit dem ihnen in Leitungen zufließenden Wasser befüllen, dies mit Hilfe von Hebeleinrichtungen und vor der Kohlensäure durch Brillen geschützt. In der Spülhalle sieht man Arbeiterinnen an großen Bottichen die Krüge reinigen, die in großen Kisten abgestellt werden, im Packraum werden Flaschen für den Versand in Kisten gepackt. Die Fotografie ist so fein, dass man unter der Lupe auf den Kisten ihren Bestimmungsort San Francisco lesen kann. In der Verladehalle kann man erkennen, wie Krüge in Wägelchen transportiert werden, bevor sie auf vor der Halle im Hof wartende Fuhrwerke geschafft werden. Das Krug-Flaschenlager scheint bis obenhin gefüllt zu sein. Eine Gesamtansicht zeigt stattlichen, aus Backstein errichteten Gebäude samt Schornstein. Ergänzt werden die Abbildungen durch eine solche des Export-Lagers, das die Roisdorfer Brunnenverwaltung beim Bahnhof unterhielt. Mit Schubkarren werden hier die Waggons mit Mineralwasserkrügen beladen.
Der „Här“ – Leben im Haushalt Custor
Natürlich ist eine der Fotographien der hofseitigen Ansicht des Wohnhauses gewidmet, das, wie eine Tafel am Untergeschoss ausweist, auch als „Comptoir“, also als Kontor bzw. Büro, diente. Übrigens ragt rechts neben dem Wohnhaus über die Umfassungsmauer des Brunnengeländes hinaus das Obergeschoss des auf der anderen Straßenseite gelegenen Kutscherhauses – ausgezeichnet durch ein fein gegliedertes halbes Radfenster im Giebel – ein Haus, das wesentlich zu der denkmalgeschützten Anlage gehört und dessen Grundsubstanz durchaus noch intakt war, dessen Abriss dennoch im Jahr 2003 genehmigt wurde und das 2007 dann verschwand.
Der Apotheker Custor verbrachte in dem Brunnenhaus vor allem die Sommermonate, wie dies auch für andere herrschaftliche Landhäuser, die in Roisdorf in der Folge des Kurbetriebs des 19. Jahrhunderts entstanden waren, etwa Haus Wittgenstein oder Villa Anna, bezeugt ist. Custor war unverheiratet. Für die standesgemäße Haushaltsführung hatte er 1876 ein Fräulein namens Brachmann angestellt und natürlich standen ihm auch Dienstmädchen und Kutscher zur Verfügung. Der leidenschaftliche Jäger hielt sich mehrere Hunde, die von Fräulein Brachmann ebenso wie die stattliche Schar des Hühnerviehs versorgt wurde. Beim Personal und bei der übrigen Brunnenbelegschaft galt Custor als „Der Här“.
Als ein geselliger und leutseliger Herr wird er indes beschrieben. Oft soll er Freunde zu feuchtfröhlichen Gesellschaften eingeladen haben. Sein Dienstmädchen erzählte später, dass, wenn einer der an der Gesellschaft beteiligten Herren es verabsäumt hatte, dem Personal ein Trinkgeld zu geben, er das Mädchen ihm zum Bahnhof nachschickte, um ihm irgend etwas ausrichten zu lassen, wofür sich der geizige Gast dann doch mit einem Trinkgeld erkenntlich zeigen musste. Auch für die persönlichen Belange und Nöte seiner Arbeiter und Angestellten hatte er, wie überliefert wird, ein offenes Ohr.
Custor war überaus spendabel, wenn es um das Gemeinwohl ging. So stiftete er 1897 zum neuerbauten Glockenturm der Pfarrkirche das aus vier Bronzeglocken bestehende Geläute samt Glockenstuhl und Armatur, für das er, wie man genau vermerkte, 7335 M. und 80 Pf. aufwandte. Es war ihm dabei wohl gegönnt, dass die größte Glocke seinem Namenspatron, dem hl. Wilhelm, geweiht war.
Ein unvergessliches Fest für ganz Roisdorf war das 25-jährige Firmenjubiläum, das Custor im Jahre 1901 beging. Die Zeitungen berichteten hierüber und natürlich räumte auch Ortsvorsteher Rech, der selbstverständlich unter den Gästen war, diesem Ereignis viel Raum in seiner Ortschronik ein.
Es gab ein Festhochamt, einen Festkommers mit Reden, Liedern, launigen Gedichten. Der Kirchenchor sang. Die Gartenanlagen des Brunnens waren mit Lampions geschmückt. Es gab Feuerwerk, Böllerschüsse erschallten, die Roisdorfer Kirche erstrahlte in bengalischer Beleuchtung – ein Fest, wie es Roisdorf wohl noch nicht erlebt hatte
„Nach dem Jubiläumstage wurde das Geschäft, der Versand des Mineralwassers Roisdorf mit neuem Mute glänzend weiter geführt", berichtet Rech. Kaum vier Jahre nach dem feierlichen Jubiläum jedoch starb Wilhelm Custor, am 29. September 1905, betrauert von der Bevölkerung Roisdorfs. Für eine Grabkapelle auf dem Roisdorfer Friedhof hatte Custor 10.000 Mark gestiftet. Erst Jahre nach seinem Tod wurde die Kapelle, die heute als Friedhofskapelle dient, erbaut. Unter dem Altar setzte man Custor bei.
Der Roisdorfer Mineralbrunnen im 20. Jahrhundert
Welche Entwicklung der Roisdorfer Brunnen im 20. Jahrhundert nahm, darauf kann hier noch nicht im einzelnen eingegangen werden. Umfangreiche weitere Untersuchungen der Firmengeschichte sind hierzu vonnöten.
Per Testament hatte Custor jedenfalls seinem Neffen namens Welch das ganze Geschäft übertragen. „Welch und Schultheiß“ traten somit die Pachtnachfolge an. Fortan war das Kontorhaus ständig bewohnt, fand der Geschäftsführer dort Unterkunft. Man führte das Unternehmen unter dem Namen „Roisdorfer Brunnen-Verwaltung W. Custor“ bis 1948 weiter. Der Betrieb wurde ständig erweitert. 1928 z.B. zählte man täglich 50.000 bis 60.000 Flaschen, die den Brunnen verließen. 120 Personen waren damals in Sommerzeit am Brunnen beschäftigt, im Winter waren bedeutend weniger, nur während der Karnevalswochen hob sich jedes Mal der Verbrauch.
Die Marke „Roisdorfer“ behielt ihren guten Ruf, neue Produkte wie Limonaden füllten die Glasflaschen, welche die Keramikkrüge seit dem Ersten Weltkrieg gänzlich verdängt hatten. Fürst Franz-Josef zu Salm-Reifferscheidt-Dyck übernahm 1948 die Firma unter dem Namen „Roisdorfer Brunnen Fürst Salm & Co.“ in eigene Regie. „Roisdorfer natürlich“ war der bewusst doppeldeutige Werbespruch des Hauses, der auch eine stolze Flotte von Lastwagen zierte.
Die Ära Artus
Das Jahr 1971 brachte einen bedeutenden Einschnitt in der Firmengeschichte mit sich: Die „Artus-Mineralquellen GmbH & Co KG Bad Hönnigen“ übernahmen die restlichen Anteile der „Roisdorfer Brunnen Fürst Salm & Co.“ Damit war der Brunnen, der in den Jahren zuvor einen bedeutenden wirtschaftlichen Aufstieg erfahren hatte – allein 1970 betrug der Ausstoß 36 Millionen Flaschen – nicht länger Eigentum der Alfterer Fürstenfamilie. In einer bewegenden Feier übergab die Tochter des verstorbenen letzten Fürsten von Salm-Reifferscheidt-Dyck Anfang Januar 1971 die Geschäfte an die „Artus Mineralquellen GmbH & Co. KG“, ein Unternehmen, hinter dem mit 50% der Anteile Fa. Solvay, das ist die Kali-Chemie Hannover, stand, während die restlichen 50% der Kohlensäurehersteller Rommenhöller hielt. Immerhin vereinbarte man, dass das Wasser weiterhin unter Namen „Roisdorfer“ verkauft werden solle. 1996 wurden die Artus-Mineralquellen samt dem Roisdorfer Brunnen dann von der VMH, der „Vereinten Mineral- und Heilquellen GmbH“ in Rosbach übernommen.
Entgegen der Vereinbarung von 1971 gab es die Marke „Roisdorfer“ bald nicht mehr. Das Roisdorfer Wasser wurde als Markus-Brunnen und Trajanus-Quelle, beides neu erbohrte Quellen, abgefüllt. Das Wasser aus der natürlichen Quelle kam in den Ruf, zu salzhaltig und damit ungesund zu sein. Im Karnevalszug ging damals ein Wagen „Nitrat-Bad Roisdorf“ mit, eine Zeit lang wurde das Roisdorfer Wasser unter dem sinnlosen Kunstnamen „Kaiser-Friedrich-Quelle“ vertrieben, obwohl niemand wusste, welcher Kaiser Friedrich damit gemeint war und was er mit der Roisdorfer Quelle zu tun habe.
Im neuen Jahrtausend gab es zunächst zaghafte Versuche, den Namen „Roisdorfer“ wiederzubeleben, etwa in dem Produkt der Firma, das als „Roisdorfer Wellness“ vertrieben wurde. Später nahm man immerhin einen lokalen Bezug mit der Schaffung des neuen Markennamens „Vorgebirgsquelle“. Der Versand des Wassers florierte. Bis zu 60 Millionen Flaschen wurden zuletzt pro Jahr abgefüllt und versandt.
Dunkle Wolken und Morgenrot
Seit 2001/02 waren die Artus-Mineralquellen wieder eigenständig. Der Konkurrenzkampf und wohl auch außerhalb von Roisdorf zu verantwortendes Missmanagement machten jedoch dem Roisdorfer Brunnen seither nicht wenig zu schaffen: Er musste Insolvenz anmelden, die mehr als sechs Jahre andauerte.
Das im Februar 2008 vorzeitig verkündete "Aus" brachte den Pressemeldungen zufolge die erforderliche Umstellung auf die PET-Flaschen aus Kunststoff, die von großen Brunnen wie von Billigmarken erfolgreich gelöst wurde, für den unter Insolvenzverwaltung stehenden Roisdorfer Brunnen aber nicht zu bewältigen war.
Die Retter des Brunnens: Winand Flohr, Wolfgang Henseler, Manfred Schier, Jörg Forst, Matthias Wolf, Sebastian Römer, Heinz Boecken und Harald Stadler am historischen Brunnenschacht
Nun hat seit Mai 2008 der Roisdorfer Brunnen mit der unverhofften Übernahme durch Heinz Boecken als neuen Eigentümer wieder eine konkrete Zukunftsperspektive.
So berichtete der Bonner Generalanzeiger am 8.5.2008: "Als besonderen Pluspunkt sprach der Bürgermeister (Wolfgang Henseler) an, dass nun ,ein regionales Produkt auch regional vermarktet wird, was vor allem auch ökologisch Sinn macht'. Genau da setzt Heinz Boecken an, denn er nennt die Lkw-Maut als wichtigen Grund, den Brunnen zu kaufen. ,Der nächste Brunnen ist 100 Kilometer von Köln entfernt. Da sind es hin und zurück schon 160 Kilometer mehr Maut, Diesel, Arbeitsstunden und Verschleiß. Da rechnet sich auf Dauer der Kauf einer eigenen Wasserproduktion'. ... Das Fehlen einer PET-Anlage, also einer Abfülleinrichtung für Plastikflaschen, sieht Boecken nicht als Grund für die Insolvenz. ,Das wird überschätzt. Denn lediglich bei Discountern herrschen die Plastikbehälter vor, bei uns ist es mehr Glas." Also stehe der Bau einer solchen Anlage nicht oben auf der Liste. Zur Zeit laufe Roisdorf gebremst, gerade Mal fünf Millionen Flaschen verließen jährlich den Betrieb. Diese Zahl will Boecken verzehnfachen, was der früheren Kapazität entspricht. Dazu plant der Unternehmer zusätzliche Stellen, was Forst und Wolf natürlich gerne hörten. ,Die Belegschaft hat gejubelt', freuten sich die beiden Mitarbeiter."
Ein herzlicher Dank gilt allen "Vätern" der Rettung: Bürgermeister, Ortsvorsteher und Mitarbeitern der Stadtverwaltung, Brunnenmitarbeitern und Investor, die dazu beigetragen haben, dass unser Heimatort einen wesentlichen Teil seiner Identität nicht hat einbüßen müssen.
Besonders erfreulich ist hierbei, dass der Brunnen auch wieder unter dem traditionsreichen Namen "Roisdorfer Mineralquellen GmbH & Co. KG" firmiert.
Selbstverständlich musste die Rettung des Roisdorfer Brunnens gebührend gefeiert werden. Dies geschah am 23. und 24. August 2008 mit einem Brunnenfest, bei dem die zahlreichen Besucher, keineswegs nur Roisdorfer ein buntes Unterhaltungsprogramm geboten bekamen und zudem auch erstmals seit vielen Jahren wieder "Roisdorfer Original" genießen konnten, das Wasser "alten und verdienten Gebrauchs und Rufs", wie es einst gepriesen wurde.
Aber nicht allein das traditionelle Roisdorfer Wasser wurde dank der Initiative der neuen Brunneneigentümer wiederbelebt, sondern auch der Brunnenpark, den man im Sommer und Herbst 2009 mit viel Liebe und Geschmack nach historischen Vorbildern neu gestaltet. Als dessen Herzstück ist nun vor dem Brunnenweiher ein Pavillon zu bewundern, errichtet nach dem Vorbild des Pavillons, der im 19. Jahrhundert die Kuranlagen geschmückt hatte. Am 24. Oktober 2009 luden die "Roisdorfer Mineralquellen" die Bevölkerung zum fröhlichen Einweihungs- bzw. Richtfest ein. Der neue Brunnenpark: Ein sichtbares Zeichen dafür, dass unser Brunnen gerettet werden konnte, seine fast zweitausendjährige Geschichte noch längst kein Ende gefunden hat.
Auf eine erfolgreiche Zukunft!
"Och wenn beim Bronnefest et Wasser, us Küvvele vom Himmel schött, hann mir vell Spass on Freud zesamme, mir nemmen et su wie et kütt!"
Der Mineralbrunnen arbeitet seither mit beträchtlichem Erfolg, das neue Konzept der regionalen Vermarktung geht auf. Reich ist die Produktpalette von original "SALFTER" (wie schon 1775) in verschiedensten Variationen über "Roisdorfer Wellness" bis hin zum Guaraná-Getränk "Kicos". Stets wird die Palette der Wässer erneuert und erweitert: "Dein Schluck Rhelnland!" - wie ein neuer Werbeslogan treffend zum Ausdruck bringt.
Im Dorf ist der Brunnen stärker denn je präsent, nicht zuletzt durch die alle zwei Jahre im Sommer stattfindenden Brunnenfeste, bei denen die Bevölkerung sowie Gäste von nah und fern bei einem reichhaltigen Unterhaltungsprogramm - etwa mit Auftritten der Kölner Gruppe "Brings" oder dem Vorgebirgsbarden Willi Wilden - Gelegenheit zur Verkostung der vielfältigen Produkte des Brunnens haben, und sich hierbei - wie 2014 - auch nicht von gelegentlichem Platzregen die gemeinsame Freude verderben lassen.
Eine feste Institution sind inzwischen zudem die Veranstaltungen des "Roisdorfer Classics Sommers". Drei Konzerte finden jeden Sommer im Park oder bei ungünstigem Wetter in den Hallen statt und bieten den zahlreichen Besuchern - ganz ohne Eintrittsgelder - von erstklassigen Interpreten dargebrachte musikalische Genüsse. So ist es schon etwas ganz Besonderes, Klavierstücke von Debussy im Sommerwind zwischen rosablühenden Rosenstöcken und hummelumschwirrtem Lavendel zu erleben, oder wenn ein junger Pianist eine Beethovensonate an der selben Stelle zu Gehör bringt, wo dies der frühe Beethoven selbst vor weit mehr als 200 Jahren für die Brunnengäste getan haben dürfte.
Freuen wir uns also auf eine weitere glückliche Zukunft des Brunnens!
Informationen über die "Roisdorfer Mineralquellen GmbH & Co. KG" und ihre Produkte finden Sie unter www.roisdorfer.de,